In Deutschland ist die chinesische Nadeltechnik weit verbreitet. Dabei werden an Akupunkturpunkten stabile Nadeln eher tief eingestochen und es wird versucht, ein De Qi–Gefühl, eine elektrisierende Wahrnehmung auszulösen.
Bei der japanischen Technik, wie ich sie praktiziere, spielt dieses De Qi-Gefühl eine untergeordnete Rolle. Bei dieser Behandlungstechnik werden dünne, flexible Nadeln über ein Führungsrohr oberflächlich in die Haut gestochen.
Die genaue Lokalisation des Punktes wird ermittelt, indem ich überprüfe, ob ein vorher festgestellter Schmerz an diagnostischen Arealen, z.B. am Bauch, durch Druck auf den Akupunkturpunkt weniger wird oder sogar verschwindet. Diese Wahrnehmung wird als „De Qi“ gewertet (De Qi heißt: Das Qi kommt).
Die japanische Nadel-Technik wird von den Patienten als sehr schonend empfunden. Auch Kinder lassen sich auf diese Weise gerne akupunktieren.
Die Nadeln werden pro Durchgang etwa 25 bis 40 Minuten belassen, oft sind zwei bis drei Durchgänge nötig. Manchmal werden auch Dauernadeln gesetzt, die nach bis zu 7 Tagen von Ihnen selbstständig entfernt werden können.
Wärmezufuhr ist in der TCM ein fester Bestandteil der Akupunkturbehandlung. Das alte Schriftzeichen für Akupunktur enthält einen Begriff für die Anwendung von Hitze oder Wärme.
Dafür wird Moxa (speziell zubereitetes Beifußkraut) verwendet. Es wird entweder eine bereits gesetzte Nadel durch Moxa erwärmt, oder winzige Moxafädchen direkt auf der Haut abgeglüht. Auch können Hautareale mit einem so genannten Tigerwarmer (Moxastäbchen) indirekt erwärmt werden.
Die Wärme wird bei richtiger Indikation als ausgesprochen wohltuend empfunden. Das Abglühen von Moxa direkt an Akupunkturpunkten auf der Haut ist nur sehr kurz etwas heiß.
Moxa ist notwendig, wenn das Areal um den Akupunkturpunkt herum kalt ist, denn das Qi kann sich in der Kälte nicht gut bewegen.
Diese Gegenstände und Vorrichtungen werden eingesetzt, um die Wirkung der Nadeln zu unterstützen oder zu ersetzen.
Besonders wenn Schmerzen, Schwellungen, Hautveränderungen und/oder Missempfindungen an größeren Arealen oder schwer zugänglichen Stellen bestehen, kommen Magnete und Ionen Pumpen Kabel etc. zum Einsatz.
Auch bei Kindern sind diese Mittel sehr hilfreich.
Unter der Vorstellung der Qi - Bewegung und -Balancierung als Ziel der Behandlung sollen diese Mittel durch Ionenfluß und Elektronenbewegung unterstützend wirken.
Zu Ihrer Information:
im Gegensatz zur Akupunktur wurde die Wirksamkeit dieser Mittel durch Studien bisher noch nicht belegt. Ich wende sie an, da sie von angesehenen japanischen Lehrmeistern (Manaka und Kawai) entdeckt und ausgefeilt wurden und weil ich während meiner Ausbildung damit gute Erfahrungen gemacht habe.
Insgesamt gibt es bei der Akupunktur, bei der Moxibustion nur wenige Nebenwirkungen und Risiken.